Tourenbereicht Hüttentour Wildstrubel vom 3. – 7. August 2025
Erst neun, dann acht, dann sechs, dann fünf und letztendlich drei. ………. Mit der Vorausschau auf rund 6.300 zu bewältigenden Höhenmeter im Auf-/Abstieg, in Anbetracht der aktuellen Wetterlage eine Woche vor Tourbeginn (10 cm Neuschnee an der Wildstrubelhütte) sowie wegen zweier Unfälle waren nur noch 3 unerschrockene Bergkameraden/-innen nach Adelboden gereist. Adelboden (1.400 m) liegt im Berner Oberland und an der Grenze zwischen deutsch- und französischsprachiger Schweiz.
Vom Parkplatz der Engstligen-Seilbahn verlief der Zustieg in 1,5 Std. über den teilweise seil-/kettengesicherten sogenannten Chäligang zur Rüebihütte (1.947 m) auf der weiten Engstligenalp. Auf der Sennhütte erhielten wir bei Ankunft ein zünftiges „Zvieriplättli“, eine Brotzeit mit viel Käse sowie Speck und Wurst.
Der Folgetag führte uns zunächst bei einer Temperatur knapp über 0°C in 1,5 Std. zum Ammertenpass (2.430 m), dann lange hinein in den bewaldeten oberen Talboden der Simme bei 1.400 m und zur Jausenstation „Sieben Brunnen“ (Quellgebiet der Simme). Nach einer längeren Rast ging es unter starken Temperaturanstieg zur Iffigenalp (1.600 m), die wir nach insgesamt 7,0 Std. müde erreichten. Am Nachmittag war aber genügend Zeit zur Erholung.
In den Morgenstunden des folgenden Tages benötigten wir bis zur Rast auf der Wildhornhütte (2.300 m) 2,0 Std. Anschließend überschritten wir das Schnidejoch (2.760 m) und rasteten nochmals am Lac de Tene (2.440 m). Im unmittelbaren Anschluss hatten wir für ca. 30 min ein stark zerklüftetes Karstgelände zu überwinden. Über den Col des Eaux Froides (2.560 m) erreichten wir schließlich nach insgesamt 8,0 Std. unser Tagesziel Cabane des Audannes (2.500 m) im teilweise französischsprachigen Kanton Wallis. Am Abend entschied sich dann aufgrund der Verletzung eines Gruppenmitglieds eine Touränderung.
Am nächsten Tag ging es zunächst noch planmäßig zurück zum Lac de Tene (2.440 m). Danach überschritten wir erneut das Schnidejoch (2.760 m) und kehrten nach insgesamt 5,0 Std. langsam zurück zur Wildhornhütte (2.300 m). Dort überlies uns der freundliche Hüttenwirt (unangemeldet) seine allerletzten Übernachtungsplätze.
Am Morgen des Folgetages stiegen wir weiter langsam zur Iffigenalp (1.600 m) ab und erreichten am Nachmittag (teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln) mit dem grandios gelegenen Berghotel Simmenfälle (1.100 m) nochmals ein planmäßiges Tagesziel. Hier nahm am nächsten Morgen – einen Tag vorzeitig – unsere Hüttentour ein gutes, versöhnliches Ende.
Jens Hennig



