Ende April 2018 wanderten wir vier Tage entlang der ehemailigen innerdeutschen Grenze.
Wir starteten bei strahlendem Sonnenschein von der Jugendherberge in Hof mit einem Taxi zum Ausgangspunkt nach Münchenreuth. Nach kurzer Zeit kamen wir zum Drei-Freistaaten-Stein, an dem die 3 Freistaaten (Sachsen, Bayern und Thüringen) aneinandergrenzen. Zu Füßen einer riesigen Windkraftanlage ging es in Richtung Mödlareuth zum Deutsch-Deutschem Museum.
Im Informationszentrum uns einen aufschlussreichen Film an. Das Dorf wurde in der Mitte am Tannbach geteilt. Erst ein mannshoher Bretterzaun, dann Stacheldraht und Mauer – deshalb auch Klein-Berlin genannt. Im Dezember 1989 wurde die Mauer für Fußgänger geöffnet, später kam der Bagger und ließ als Mahnmal ein paar Meter Mauer stehen. Grenzfahrzeuge der DDR und der Bundeswehr sind in einer angrenzenden Scheune aufgereiht. Die ganze Ausstellung ist sehr informativ und gibt Anlass zum Nachdenken.
Für uns ging es weiter in Richtung Hirschberg. Irgendwann überquerten wir den Tannbach und fanden uns in Thüringen auf dem Kolonnenweg wieder. Wir stärkten uns in den Marktstuben in Hirschberg.
Zu unserer Linken das naturbelassene Ufer der Saale. Rechts ein paar schöne alte Häuser, denen nur noch Renovierung oder Abriss helfen würde. Irgendwann dröhnt über uns die A9. Der Weg steigt stetig an. Bald sind uns wunderschöne Aussichten beschert, nur getrübt von tiefhängenden Wolken. Nach 13 km, erreichen wir Sparnberg und später unsere Übernachtung in Rudolphstein.
Am nächsten Tag ging es entlang der Saale über Blankenberg, Blankenstein zur Mittagseinkehr nach Blechschmiedenhammer. Nach einer kulinarischen Stärkung bei guter Thüringer Küche, ging es für uns auf dem Kolonnenweg weiter in Richtung Nordhalben. Der Weg zog sich durch unberührte Natur immer entlang des ehemaligen Grenzstreifens. Mit 29 km war dies die längste Etappe unserer Tour. Unser nächstes Etappenziel war Lehesten. Es lagen 20 km vor uns und der Weg führte über steile Anstiege und starke Gefälle, teilweise bis zu 28%, wieder entlang des ehemaligen Kolonnenweges vorbei an Grumbach und Brennersgrün. Am Nachmittag erreichten wir den Schieferpark Lehesten, unsere letzte Übernachtung.
Der letzte Tag war mit nur 14 km eine kurze Etappe und führte uns vorbei an Steinbach a.H. bis nach Probstzella. Am frühen Nachmittag war diese wunderschöne Tour zu Ende. Wir werden die Wanderung auf dem grünen Band 2019 fortsetzen.