Die 1. Woche Ferien und schon wieder früh aufstehen! Alpentour mit der JDAV Pößneck vom 20.07.-24.07.2020
Aufgrund der Corona-Pandemie war es lange ungewiss, ob die Alpentour stattfinden kann oder nicht. Zahlreiche Lockerungen ermöglichten uns schließlich die Fahrt, und so konnten wir als Gruppe von 5 Jugendlichen (Hanna, Dave, Stine, Tom & Felix) sowie 2 Jugendleitern (Daria & Tobias) unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen die Fahrt durchführen.
Nach einem relativ lang andauernden Stau sind wir am späten Montagnachmittag hochmotiviert am unteren Ende eines Seitentales des Lechtales, in dem die Hanauer Hütte steht, angekommen (Boden/Pfafflar). Mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages im Rücken, haben wir dann den Zustieg zur Hanauer Hütte gemeistert und sind nach einem ausgiebigen Abendessen nocheinmal mit AV-Karte und Kompass nach draußen gegangen, um uns einen groben Überblick über das Gelände der nächsten Tage zu verschaffen.
Nachdem wir uns am Montagabend schon gemeinsam überlegt hatten, womit wir den Dienstag verbringen wollen, sind wir wie geplant, fast pünktlich um 8Uhr bei teils bewölktem Wetter, am Dienstagmorgen an der Hütte in Richtung des Klettergebietes Schlenkerwand aufgebrochen. Bevor wir uns jedoch an den Felsen begeben haben, sind wir noch einmal ein paar Grundlagen zum Abseilen und Klettern von Mehrseillängen durchgegangen. Am Felsen angekommen, sind wir dann also verschiedene Sportkletterrouten und sogar zwei Mehrseillängen geklettert. Nach dem Mittag wanderten wir noch ein Stück in Richtung Steinsee (Hintere Dremelscharte) und haben die tolle Aussicht auf die Berge und die Hanauer Hütte bestaunt. Gegen Nachmittag haben wir den Rückweg zur Hütte angetreten. Nach einem leckeren Abendessen und einigen Runden Lügenmax fielen wir nach diesem anstrengenden ersten Tag am Fels ziemlich geschafft ins Bett.
Für den Mittwoch wurde am Abend zuvor ein Gipfel-lastiges Programm geplant. Der Plan war zumindest gemeinsam die Kogelseespitze zu besteigen, und dann je nach Uhrzeit nockbweitere Gipfel in Angriff zu nehmen.
Der Zustieg verlief problemlos, auch wenn der Aufstieg zur Kogelseescharte lang dauerte. Nachdem wir die Scharte erreicht hatten und kurz gerastet hatten, erklommen wir nun über den Ostgrat die Kogelseespitze.
Als wir die Spitze erfolgreich erreichten, sahen wir allerdings wie in der Ferne ein Regenschauer in Richtung Spitze aufzog. Entsprechend blieb uns leider nicht viel Zeit um auf der Spitze zu rasten und wir liefen schnell den Berg hinab, als es auch schon anfing zu regnen. Auf dem Weg nach unten fanden wir zum Glück eine super Möglichkeit um uns unterzustellen und nutzten die Zeit zum Mittagessen.
Nachdem es aufgehört hatte zu Regnen liefen wir weiter hinab zum Guflseejöchl.
Dort angekommen, entschieden wir uns erstmal in Richtung Parzinnspitze weiterzulaufen, da es noch recht früh am Tag war.
In der Parzinnscharte angekommen, teilten wir uns in zwei Gruppen, da nicht alle einen weiteren Gipfel machen wollten. Die eine Gruppe erklomm noch die Parzinnspitze und einen der Parzinntürme, während die andere Gruppe schon zurück zur Hütte ging.
Nachdem alle wieder in der Hütte angekommen waren, versammelten wir uns zum Abendessen und spielteN wieder zu viele Runden Lügenmax.
Am Donnerstag war der Steinseeklettersteig auf die Steinkarspitze sowie eine Mehrseillängentour auf den Südwestlichen Parzinnturm geplant. Dafür teilten sich die Gruppen auf. Die eine Gruppe machte Klettersteige (Stine, Felix, Tobias) und die andere Mehrseillängenrouten (Hanna, Tom, Dave, Daria).
Gemeinsam liefen wir von unserer Hütte in etwa drei Stunden über die Vordere Dremelscharte zum Steinsee und anschließend zur Steinseehütte. Hier konnten wir unsere Wasservorräte noch einmal auffüllen. Nach ca. 45min erreichten wir die Einstiege für den Klettersteig und die Mehrseillängentour. Ein kleines Stück vorher machten wir eine kurze Pause zur Stärkung und genossen unser Brot. Danach teilten wir uns auf.
In der Mehrseillängen Gruppe bildeten wir zwei Seilschaften, bestehend aus Daria & Dave und Hanna & Tom.
Nach 8 Seillängen und vielen gefallenen Steinen kamen wir dann nach ungefähr drei Stunden an der Bergspitze an und liefen von stürmischen Winden und Donner getrieben wieder zurück zu unserer Hütte.
Wir 3 Klettersteiggeher mussten auf dem Weg zu unserem Einstieg noch ein großes, steiles Geröllfeld überqueren. Als wir endlich oben ankamen, fiel uns auf, dass es auf der anderen Seite noch einen besser ausgeprägten Weg gab. Aber da wir die erste Herausforderung so gut gemeistert hatten, nahmen wir die Zweite voller Motivation an. Den Klettersteig haben wir natürlich ohne Probleme bezwungen und kamen ohne Verletzungen am Gipfel an. Doch oben angekommen sahen wir die Gewitterwolke auf uns zu kommen. Wir liefen lieber schnell wieder runter, doch wegen unserer Zuversicht und den Stoßgebeten zum Wettergott blieben wir verschont. So entschlossen wir uns doch noch einen zweiten Klettersteig zu meistern und trafen Schluss endlich am Abend die andere Gruppe auf der Hütte wieder.
Auch dieser gelungene Tag endete nach einem ausgiebigem Abendbrot und einer langen Runde Lügenmax.
Als Highlight für den letzten Tag sind wir um 4Uhr in der Früh aufgestanden, um zum Galtseitejoch zu wandern und von dort aus den Sonnenaufgang zu bestaunen. Bei fast sternenklarem Himmel starteten wir um 4.15Uhr mit unserer „kleinen“ Tour. Doch kurz vor dem Joch, gegen 5.30Uhr, wurde unsere Euphorie durch leichten Nieselregen gedämpft. Als wir dann oben ankamen, konnten wir für wenige Augenblicke das schimmernde rot des Sonnenaufgangs genießen, bevor wir schleunigst unseren Rückweg antreten mussten, da wir von einem Gewitter überrascht wurden. Nachdem wir dieses vorüberziehen lassen haben, kamen wir schließlich komplett durchnässt auf der Hütte an und alle anderen „Mitbewohner“ konnten nicht glauben, dass wir schon so früh aufgestanden und diese Hürden auf uns genommen haben, nur um den Sonnenaufgang zu sehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit langer Aufwärmpause, konnten wir unsere Rucksäcke fertig packen und mit laufend schöner werdenden Wetter gen Tal aufbrechen.
Nach einer nochmals mit Stau überzogenen Heimreise kamen wir am Freitagabend etwas übermüdet und kaputt, aber vollkommen stolz ein paar alpine Erfahrungen gesammelt und viele neue Dinge gelernt zu haben, in Saalfeld an.
-eine Zusammenarbeit von Tom, Hanna, Felix, Dave & Stine